- Details
Die SWB verschickt nun blaue Briefe an 8000 säumige Strombezieher in Bremen (WK 05.07.2020).
Viele davon konnten ihre Stromrechnung wegen "Corona" nicht mehr zahlen. Stundungen wurden zwar erlaubt, aber Dank CDU nur für 3 Monate, die SPD wollte 6 Monate. Nun ist ab 1. Juli Schluss mit der Stundung (ohnhin nur ein Aufschub der Schulden) - und ab sofort kriegen 8000 BremerInnen nun "blaue" Briefe; in letzter Konsequenz könnten dann Stromabschaltungen drohen, auch bei armen RentnerInnen und armen Familien. Damit wird sich die SWB aktuell sicherlich noch zurückhalten, aber eine gewinnorientierte Aktiengesellschaft ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung. Gewinnorientiert war die SWB, solange sie städtisch war, allerdings nicht immer.
Die ehemals kommunalen Stadtwerke Bremen (SWB) gehören seit der Privatisierung 1998 durch die SPD/CDU Landesregierung zu 100% der EWE AG. Die EWE, neben Strom-, auch Gas- und Wasserversorger, wird seit 10 Jahren von Korruptionsfällen geplagt. EWE gehört seit 2019 zu 26% auch ARDIAN. ARDIAN wiederum ist ein dem AXA Konzern nahestehenden französischer Private Equity Kapitalanleger, der weltweit 96 Milliarden US-Dollar für maximalen Profit "anlegt".
- Details
Am 30. Juni 2020 fand die Hauptversammlung von Vonovia SE (Societas Europaea) in der Bochumer Zentrale (online) statt. VONOVIA ist die größte Mietwohnungs-Aktiengesellschaft Europas.
Die größten Wohnungsbestände hat sich VONOVIA (ehemals Annington) in Deutschland aus ehemals kommunalen Wohnungsbeständen zu Spottpreisen zusammengekauft. In Bremen zum Beispiel landeten die Wohnungsbestände der ehemals kommunalen Gesellschaft "Bremische" über Umwege bei Vonovia. Verantwortliche Parlamentarier für diese neoliberale Privatisierungsorgie sind die Parteimitglieder von CDU, FDP, SPD und Grüne in den letzten 30 Jahren. Gerade dehnt VONOVIA seine Investments nach Schweden und Holland aus. Und überall, wo sie auftauchen, entstehen Mieterinitiativen gegen ihre profitgetriebenen Geschäftsgebahren.
Auf der Hauptversammlung am 30. Juni 2020 wurde trotz Krise und aufgestockter staatlicher Mietunterstützung (KDU im Hartz IV und Wohngeld) wieder kräftig Dividende ausgeschüttet, insgesamt 850 Millionen Euro. Das heißt, das von jedem Euro, den Mieter bei Vonovia als Miete zahlen, 37 Cent als Dividende in die Taschen der Aktionäre fließen. Bestimmender Großaktionär bei VONOVIA ist der größte Kapitalorganisator der westlichen Welt Black Rock (New York). Friedrich Merz (CDU) war viele Jahre Chef der deutschen Niederlassung von Black Rock.
- Details
Breit getragene Initiative will Mietenstopp per Bürgerantrag erreichen
Bezahlbarer Wohnraum wird immer mehr zu einer entscheidenden sozialen Frage. In der Stadt Bremen ist der Wohnungsmarkt seit Jahren angespannt und die Mieten steigen. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis von Wohlfahrtverbänden, Mietervereinen, Gewerkschaft und verschiedenen Initiativen will das ändern. Ein Mietendeckel soll die Mieten für die nächsten fünf Jahre einfrieren, mehr Sozialwohnungen sollen entstehen und es sollen keine Grundstücke im Eigentum der Stadt mehr an Investoren verkauft werden.
In der Corona-Krise hat sich die Situation weiter verschärft. Aktuell streitet die Bundesregierung darüber, ob sie den Kündigungsschutz für Mieterinnen und Mieter bei Corona bedingten Zahlungsschwierigkeiten bis Ende September verlängern soll. Von Mietervereinen und Beratungsstellen wird andernfalls mit vermehrten Kündigungen und auch Zwangsräumungen gerechnet.
Miete frisst immer mehr vom Einkommen
In städtischen Ballungszentren sind die Wohnungen knapp und die Nachfrage ist hoch. Steigende Mieten sind die Folge. Bremen macht da keine Ausnahme. Dass die Quadratmeterpreise im Vergleich zu Metropolen wie Berlin, München, Hamburg oder Düsseldorf moderat erscheinen, täuscht über den sozialen Sprengstoff hinweg. „Entscheidend ist, wieviel jeden Monat allein in die Miete gesteckt werden muss“, erläutert Regine Geraedts vom PARITÄTISCHEN Bremen.
- Details

- Details
Gegen die Verschleppungsstrategie des Berliner Senats in Sachen Volksbegehren reichte "Deutsche Wohnen&Co enteigenen" am 18. Mai 2020 Klage ein. Seit 300 Tagen drückt sich der Senat um die Zulassung des Bürgerbegehrens, das von 77.000 Berliner*innen mit Unterschrift beantragt wurde.
Am 18.05. waren gut 50 Leute bei der Kundgebung zur Übergabe der Untätigkeitsklage an das Gericht. Ein Sprecher hat es gut auf den Punkt gebracht: "Heute ist es das erklärte Ziel von Geisel und dem Berliner Senat unseren Volksentscheid auflaufen zu lassen. Wir können sagen: Wir werden nicht lockerlassen!" Mehrere Gutachter haben die Verfassungsmäßigkeit des Volksbegehrens bestätigt. Dennoch gibt es noch immer keine offizielle Stellungnahme des Senats. Die rechtliche Prüfung – so ist aus dem Hause des Innensenats zu hören – sei noch immer nicht abgeschlossen. Diese Verschleppungsstrategie des Senats in Sachen Volksbegehren ist eine Zumutung für die direkte Demokratie. Die Geduld ist am Ende. Mit der Klage soll das Volksbegehren vorangebracht werden. Gleichzeitig soll gerichtlich geklärt werden, ob es zulässig ist, dass der Senat die rechtliche Prüfung regelmäßig und missbräuchlich dazu benutzt, um unliebsamen und unbequemen Volksbegehren den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Weitere Beiträge …
- Boden und Mietwohnungen in kommunale und genossenschaftliche Hand
- Große Miethaie kaufen mitten in der Krise große Wohnungsbestände in Bremen und umzu
- Fachtag zum MIETENDECKEL mit dem Juristen Sebastian Bartels aus Berlin
- Das inszenierte "Sozialwohnungsprogramm" des Bremer Senats heißt: weitere Privatisierung von Boden und Wohnungen