Sehr geehrte Damen und Herren!
Frau Prof. Susanne Schattenberg, die Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa an der Uni Bremen, fordert ein „Bündnis der Willigen“ in Europa zur weiteren finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine, falls US-Präsident Trump „die Lust an dem Thema“ verliert, denn Putin reagiere „nur auf Stärke“. Großbritannien und Frankreich müssten einen „atomaren Ersatzschirm“ aufspannen: „Nur dann hat Europa eine Chance“. Zugleich räumt Frau Schattenberg ein, dass Putin den Krieg noch jahrelang fortführen könne: “Solange er weiter genügend Öl und Gas in Asien verkaufen kann, ist das so,“ und der Taurus – Marschflugkörper werde den Krieg nicht entscheiden. Wäre es nicht klüger, wenn die Europäer die amerikanischen Friedensbemühungen unterstützen würden, statt ihnen in die Quere zu kommen? Glaubt Frau Schattenberg an einen Siegfrieden der Ukraine mit der Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebiete? Das könnte schief gehen. So langsam und verlustreich das Vorrücken der russischen Armee auch ist: Wenn sie in weiteren drei Jahren eventuell am Dnipro steht und auch Odessa erobert haben sollte, werden die territorialen Verluste der Ukraine erheblich größer sein als bei den Trumpschen Vorschlägen. Und Hunderttausende werden durch die sinnlose Verlängerung des Krieges Leben und Gesundheit verlieren. Ist es das wert? Die Bundesregierung sollte eine aktive Rolle im Friedensprozess spielen und ein europäisches Sicherheitssystem unter Einbeziehung Russlands anstreben. Ideal wären international überwachte Volksentscheide in den umkämpften Gebieten, damit die Menschen selber bestimmen können, ob sie zur Ukraine gehören wollen oder zu Russland.
Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.
Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 1. Mai 2025)