„Gemeinsam für Frieden“- Gedenken an Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren

Rund 500 Bremerinnen und Bremer versammelten sich am 22. Juni 2021 zu einer Kundgebung auf dem Bremer Marktplatz, um des Überfalls von Nazideutschland auf die Sowjetunion vor 80 Jahren zu gedenken. (Unten ein vollständiges VIDEO)

Kundgebung 22.06.2021 Brandt Skosyrev

Hauptredner war der Historiker Peter Brandt (Berlin), ältester Sohn von Willy Brandt. Er appelierte, sich rückzubesinnen auf die Entspannungspolitik der 1960er und 1970er Jahre; damals gelang es einen Dialog in Gang zu setzen , der davon geprägt war, die Einschätzung der internationalen Lage auch mit den Augen des „Kontrahenten“ zu sehen. Ein Grußwort sprach der Vizekonsul vom Generalkonsulat der Russischen Föderation in Hamburg Alexei Skosyrev. Er wies unter anderem darauf hin, dass der deutsche Faschismus nicht nur den multiethnischen Staat Sowjetunion zerstören, sondern auch die Bevölkerung entweder versklaven oder ausrotten wollte. Der Roten Armee sei es zu verdanken, dass Hitler nicht zum Ziel kam. Für das Bremer Friedensforum sprach Pastor i.R. Hartmut Drewes. Er wies an seiner eigenen Biografie auf, welch ein verzerrtes Feindbild in den fünfziger Jahren in Deutschland gegenüber den Russen herrschte. Erschreckend sei es zu erleben, wie heutzutage solche Feindbilder von der NATO wiederbelebt würden.

Rodina Chor 22.06.2021

Der Bremer „Russischer Chor Rodina“ und andere Musiker bewegte mit ihren russischen Liedern das Gemüt der Menschen auf dem Bremer Marktplatz. Es wirkten folgende Musiker mit: Vadim Kulitsky und Wladimir Papadopoulos, Gitarre, Alexander Kulitzky, Geige sowie Valeri Holstein und Alexander Herzenberg, Bajan. Irene Baumann und Heidi Jürgens trugen das Gedicht „Meinst du, die Russen wollen Krieg“ von Jewgeni A. Jewtuschenko vor. Arnold Saraschinskij beeindruckte durch eine Pantomime, die Schrecken und Hoffnung darstellte.

Die Kundgebung wurde organisiert vom „Bremer Friedensforum“ und „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V.“ und moderiert von Barbara Heller (deutsch) und Irene Baumann (russisch).

Fotos: Hartmut Drewes und Ekkehard Lentz (weiter unten die vollständige Aufzeichnung als Video von "arbeiterfotografie")