Leserbrief zu dem Artikel "Irrwitziger NS-Vergleich auf Facebook" in der TAZ vom 15.10.2021

Es ist erstaunlich, mit welcher Inbrunst manche TAZ-Autoren all diejenigen diskreditieren, die es wagen, staatliche Corona-Maßnahmen zu kritisieren. So wirft Matthias Meisner einer Zwickauer Professorin eine "Entgleisung" vor, weil sie die 2G und 3G-Vorschriften als ausgrenzende und stigmatisierende Maßnahmen kritisiert hat, und ihr Versuch, Lehren aus der deutschen Geschichte zu ziehen, wird skurrilerweise als "NS-Verbrechen relativierender Facebook-Post" abgetan. Die Behörde stößt ins gleiche Horn und spricht von einem "unverantwortlichen, geschichtsvergessenen Missbrauch der Meinungsfreiheit" (!) und droht "arbeitsrechtliche Konsequenzen" an. Dabei sind 2G und 3G ausdrücklich als Druckmittel für nicht Geimpfte gedacht, um sie mürbe zu machen, damit sie sich schließlich einen "Piks" verpassen lassen. Den Vogel schießt ohne Frage die schwarz-grüne hessische Landesregierung ab, die nun auch Lebensmittelgeschäften erlaubt, die 2G - Regelung anzuwenden und sie dazu mit der Aufhebung der Maskenpflicht für die Kunden ködert. Will diese Landesregierung nicht geimpfte BürgerInnen in den Hungertod treiben? Dass Journalismus auch anders geht, zeigt ausgerechnet die BILD-Zeitung in einem Kommentar von Filipp Piatov am 15.10.2021:

"Es war eine rote Linie der Corona-Maßnahmen: Die Grundversorgung muss für alle Menschen jederzeit sichergestellt sein. Jetzt wird sie überschritten. Die hessische Landesregierung hat Supermärkten erlaubt, ungeimpfte Bürger auszusperren. Die Regierung stellt nicht mehr sicher, dass alle Menschen, ob geimpft oder ungeimpft, Brot, Milch und Eier kaufen können, wann und wo immer sie wollen. Und nein, das ist keine 'freiwillige Entscheidung' der Betriebe, 2G einzuführen, wie die Politik es behauptet. Es ist der Staat, der mit seinen strengen Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln erst den Anreiz schafft, auf 2G umzustellen. Während andere Länder zur Normalität zurückkehren, schärft Deutschland noch mal nach. Das allein ist schon absurd genug. Aber die Grundversorgung darf nicht angetastet werden. Von keiner Maßnahme, auch nicht für Ungeimpfte. Die 2G-Erlaubnis für Supermärkte muss weg - so schnell wie möglich."

Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.

Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 16.10.2021)