Leserbrief zum Artikel "Vorsichtige Entspannungssignale" von Ulf Mauder und Can Merey im Weser-Kurier am 17.06.2021

Man mag vom russischen Präsidenten Wladimir Putin halten was man will, aber in einem hat er ohne Frage Recht: "Nicht Russland halte Militärmanöver vor den US-Grenzen ab, sondern die US-Soldaten in der Ukraine vor der russischen Grenze. Nicht Russland sorge für ein schlechtes Verhältnis zum Westen. Es sei umgekehrt."

Recht aufschlussreich ist ein Blick auf die Militärausgaben von Russland und Nato. Russland hat 2020 umgerechnet 61,7 Milliarden US-Dollar für Militär ausgegeben, und die Bundesregierung liegt mit 52,8 Mrd. Dollar für die Bundeswehr und einem Zuwachs von 5,2% eindeutig auf der Überholspur gegenüber Russland. Den Vogel aber schießen - wie immer - die Vereinigten Staaten von Amerika ab mit sage und schreibe 778 Mrd. Dollar. Zählt man die Militärausgaben aller Nato-Staaten zusammen, kommt man auf 1.028 Mrd. Dollar, gut 16 mal mehr als Russland. Wer muss vor wem Angst haben?

Und wenn EU- Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die russische Regierung für die "Abwärtsspirale in den Beziehungen" verantwortlich macht und meint, die "Herausforderung" sei es, "die europäischen Interessen und Werte zu verteidigen", dann riecht das nach Pulverdampf - ausgerechnet zum 80. Jahrestag des Angriffs der großdeutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22.06.1941.

Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.

Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 18.06.2021)