Leserbrief zum Artikel „USA drohen mit Truppenabzug“ und „Union in Sorge über transatlantisches Verhältnis“

Leserbrief zum Artikel „USA drohen mit Truppenabzug“ und „Union in Sorge über transatlantisches Verhältnis“ im Weser-Kurier vom 10.08.2019

Welch glückliche Drohung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump: Er will in Deutschland stationierte US-Truppen abziehen, wenn die Bundesregierung die Rüstungsausgaben nicht auf 2% des Bruttoinlandsprodukts aufstockt. Das wären über 50% mehr für das deutsche Militär oder über 76 Mrd. $, wobei Deutschland die Rüstungsausgaben Russlands locker um mehr als 10 Mrd. $ toppen würde. Mit diesem Geld könnte man auch eine Menge sinnvoller Dinge machen, zum Beispiel im Gesundheitsbereich und bei der Pflege.

Die US-Truppen sollten bei dieser Gelegenheit auch ihre 20 Atombomben mitnehmen, die auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel eingelagert sind. Und sie sollten die Airbase Ramstein bei Kaiserslautern schließen, die die europäische Drehscheibe für Fracht- und Truppentransporte ist und Flugleitzentrale für völkerrechtliche Drohnenaktivitäten. Während die Drohnenpiloten in den USA sitzen, wird Ramstein als Relaisstation genutzt, um Steuerbefehle an die weltweit operierende Drohnenflotte zu übermitteln. Mit dem Abzug der in Deutschland stationierten 35.000 US-Soldaten könnte die Bundesrepublik auch praktisch ihre volle Souveränität gewinnen.

Und „der Russe“? Nein, von Putin droht keine Gefahr für Deutschlands Freiheit. Und wenn Kanzlerin Angela Merkel es über das Herz brächte, die von US-Präsident Obama seinerzeit eingeforderten Russland - Sanktionen über Bord zu werfen, könnten die deutsch – russischen Wirtschaftsbeziehungen aufblühen und eine europäische Friedensordnung unter Einbeziehung Russlands wäre möglich. Dann würde sich Trumps Drohung segensreich auswirken. Die deutsche Politik sollte Trump beim Wort nehmen.

Walter Ruffler