Leserbrief zum Kommentar von Konrad Litschko „Bekannter Querdenken-Kitt“ in der TAZ vom 28.02.2023, Seite 12

Sehr geehrte Damen und Herren,

Konrad Litschko kritisiert, dass die von Wagenknecht und Schwarzer ins Leben gerufene neue Friedensbewegung „keine Solidarität mit der Ukraine erkennen lässt.“ Aber gibt es eine größere Solidarität mit der geschundenen Bevölkerung in der Ukraine, als einen baldmöglichsten Waffenstillstand anzustreben? Ist es ein Ausdruck von Solidarität mit den Menschen, wenn Anton Hofreiter (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) Panzer und Munition für die ukrainische Armee fordern und keinerlei Gedanken an ein schnelles Ende des wechselseitigen Mordens verschwenden? Das beste wäre es, wenn sich die Kriegsparteien auf die Durchführung von Volksabstimmungen unter Führung und Kontrolle der UNO in den umstrittenen Gebieten einigen würden. Dann könnte die betroffene Bevölkerung selber entscheiden, ob sie zur Ukraine oder zu Russland gehören will. Denn Staaten sollten für ihre Bürger da sein und nicht die Bürger für die Staaten und deren territoriale Integrität. Wenn es die betroffene Bevölkerung will und es zur Lösung eines kriegerischen Konfliktes beiträgt, dann sollten auch irgendwann einmal gezogene Grenzen nicht sakrosankt sein.

Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.

Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 28.02.2023)