Soli-Konzert für Julian Assange

Solikonzert Julian Assange

Assange hatte es u.a. gewagt, die Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak zu publizieren und damit das Märchen vom chirurgisch sauberen High-Tech-Krieg der USA vollkommen zerstört. Zu Anfang war es ihm noch möglich seinen Enthüllungsjournalismus auch über deutsche Leitmedien wie z.B. den SPIEGEL zu publizieren. Das war schnell vorbei. Heute gilt für 99% der deutschen Presseerzeugnisse der Befehl aus Washington, der da lautet: Assange totschweigen oder wenn überhaupt ein Bild von ihm publizieren, das den Propagandavorgaben der CIA entspricht.

Assange ist demnach kein Journalist, sondern ein Spion. Da macht es auch nichts, dass die Folgen seiner jahrelangen Isolation als Spuren von Folter nachgewiesen werden konnten. Noch sitzt Assange in einem englischen Hochsicherheitsgefängnis, aber seine Auslieferung in die USA ist hinter den Kulissen längst beschlossen. Europa knickt ein und verrät damit alle journalistischen Standards an eine Nation für die Folter – ob in Guantanamo oder Abu Ghraib  – Teil des nationalen Faustrechts und damit zur Normalität geworden ist.

Und doch existieren in der BRD immer noch Journalisten, Künstler und Intellektuelle, die nicht vor den USA kuschen, die sich nicht einschüchtern lassen und die weiter auf das Schicksal des  Journalisten Julian Assange aufmerksam machen. So fand am 3. Dezember 2022 das dritte Julian Assange Solidaritätskonzert in Folge statt. Zum wiederholten Mal in Berlin und wieder organisiert von dem Musiker Jens Fischer Rodrian und dem journalistischen Urgestein Uli Gellermann. Der aktuelle Teil zeigt vor allem Teile des musikalischen Geschehens auf der Bühne. Zuvor hatte apolut eine Reportage des Abends und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zensur“ veröffentlicht.