Krankenhäuser sollen Gewinne abwerfen? Perverser geht es nicht !

kliniken schlieen aufstehen"Sie werfen keine Gewinne ab. Im Gegenteil: Sie sind ein Verlustgeschäft. Denn kranke Kinder kosten Zeit, Personal und Aufwand." Aufgrund dieser perversen Verwertungslogik mussten in Bayern bereits mehrere Kinderstationen geschlossen werden.

Wie BR24 berichtet haben insbesondere "Kinderkliniken in Bayern wie auch in ganz Deutschland [...] ein Problem im Gesundheitssystem: Sie werfen keine Gewinne ab. Im Gegenteil: Sie sind ein Verlustgeschäft. Denn kranke Kinder kosten Zeit, Personal und Aufwand. Und das ist zu teuer für das vor 17 Jahren eingeführte Fallpauschalensystem. "Es belohnt technisierte Bereiche, standardisierte Abläufe. Das funktioniert aber bei Kindern nicht", erklärt Christoph Klein, Leiter des Haunerschen Kinderspitals.

"Wenn wir zum Beispiel einem dreijährigen Kind Blut abnehmen, ist das nicht so einfach. Es streckt meist nicht freiwillig seinen Arm her, sondern es windet sich, wehrt sich und weint. Wir müssen mit dem Kind reden, sein Vertrauen gewinnen, ihm erklären, was wir machen. Und das kostet einfach Zeit", so der Kinderarzt. Aber diese Zeit ist im deutschen Gesundheitssystem nicht vorgesehen und wird nicht bezahlt. "Deshalb sind alle Kinderkliniken chronisch unterfinanziert", sagt Klein.

Die GENO (Gesundheit Nord), wo die vier städtischen Krankenhäuser in Bremen zusammengefasst sind, ist wesentlich wegen dieses Fallpauschalensystems in die roten Zahlen gerutscht (worden).

Umverteilung von unten nach oben; systematische steuerliche Verarmung des Staates, der Länder und der Kommunen und damit schwindende öffentliche Handlungsfähigkeit im Bereich elementarer Daseinsvorsorge; Fallpauschalensysteme, Reduzierung der SORGE- oder CARE-Arbeit auf unmenschliche Verwertungs-Zahlen; kommunale Gesundheitsversorgung wird finanziell sturmreif geschossen, um sie dann Renditeinvestoren zum Fraß vorzuwerfen.

PflegeGesundheit privatisiertAn fehlender Leistungsbereitschaft der Pflegekräfte lag es jedenfalls nicht, sie starteten letztes Jahr zusammen mit ver.di wegen ihrer schlechten Bezahlung/Arbeitsbedingungen ein Bürgerbegehren (liegt nun beim Bremer Staatsgerichtshof), das ganze Personal ist am Limit.

 

 

 

 

 

 

 

Volksbegehren fr mehr Krankenhauspersonal 2Die öffentliche Daseinsvorsorge gehört in kommunale Hände, ohne Renditezwänge, refinanziert über steuerlich gut ausgestattete Kommunen. Das geht nur mit einer vernünftigen Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer. Und das geht nur mit einer völlig anderen, linken Regierung in Berlin und mit der Abschaffung der Schuldenbremse.