Karstadt in Bremen ist - wieder einmal - gefährdet.

So sieht es aus, wenn man Stadt- bzw. Innenstadtentwicklung den "freien" Kapitalmärkten und ihren Spekulanten (Signa Holding) ausliefert. "Die Signa Holding geht in Wien in die Insolvenz. Für Banken und Anteilseigner stehen jetzt Milliardenwerte im Feuer. Kommen die Signa-Häuser auf den Markt, verschärft das die Immobilienkrise." 

Signa Holding Verflechtungen

"Die Signa-Gruppe zählt zu den wichtigsten Immobilienplayern Europas. Der Wert ihrer Gebäude soll sich nach früheren Angaben auf der Unternehmenshomepage auf 27 Milliarden Euro summieren – und weitere Häuser für 25 Milliarden Euro werden gerade neu entwickelt. In Hamburg wollten die Österreicher etwa den Elbtower hochziehen und in New York das spektakuläre Chrysler Building sanieren." (Zitate aus der Wirtschaftswoche vom 29.11.2023 unter der Überschrift: „Das große Donnern wird noch kommen.“ )

Update 19.12.2023:

Das Weihnachtsgeschäft 2023 werden die ca. 60 Karstadt Häuser in Deutschland wohl noch nutzen. (Tagesschau 30.11.2023) Schließlich muss noch frisches Geld in die leeren Kassen der in Insolvenz befindlichen Holding mit ihren bis zu 1000 veschachtelten Gesellschaften. Die Immobilien, in denen Karstadt und Galeria Kaufhof Mieter sind, gehören übrigens der Gustav-Zech-Stiftung, die kurz nach der Bremer Bürgerschaftswahl im Mai 2020 die erfolgreiche Einigung zur Fortführung des Geschäftsbetriebes in der Presse verkündeten. Dem bestens vernetzten Selfmade-Milliardär [René Benko] aus Österreich (Tirol) war es stets gelungen, neue Kreditgeber und Investoren zu gewinnen oder – vor allem in Deutschland – öffentliche Beihilfen in beträchtlicher Höhe abzugreifen. Auch Bremer Steuergelder ? "Die jetzt anstehenden Notverkäufe der Signa-Immobilien werden nur einen Bruchteil der stark überhöhten Buchwerte einbringen, auch auf deutsche Banken kommen Milliardenverluste aus dem Signa-Geschäft zu. Kommunen und Länder haben Unmengen von Geld in diesem schwarzen Loch versenkt und stehen jetzt vor einem Scherbenhaufen, nicht nur finanziell, sondern auch infrastrukturell." (Quelle)

Große Anteilseigner der Signa-Holding und einiger Tochterformen sind z.B. der Hamburger Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne, der Ex-Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner und der Fressnapf-Gründer Torsten Toeller. (Quelle)