AG Wohnen & Stadtentwicklung

Wohnung Boden Landesverfassung

Bovenschulte und ReitbrakeAus der Bevölkerung hört man: Es käme ja hoffentlich auch niemand auf die Idee, auf den Grabfeldern von Auschwitz, Sobibor oder Treblinka zu bauen - geschweige denn: eine Bahnwerkstatt. "Darf an so einem Ort gebaut werden?" Unter dem Titel berichtete die Süddeutsche Zeitung über ein Industriegelände in Bremen, auf dem jetzt vergessene Opfer der Nazis ausgegraben werden. Russen und Ukrainer, und nicht nur das macht die Sache kompliziert.  (Mehr Infos auf der Facebook Seite der BI Oslebshausen und umzu.)

Verkehrssenatorin Schaefer? Sie schweigt zu Bahnwerkstatt und "Russenfriedhof". Dabei ist sie für die gemeinsamen Ausschreibungen mit der LNVG sowie für das Planfeststellungsverfahren verantwortlich. Wann werden Bürger:innen endlich transparent beteiligt?

Es gibt an der "Oldenburger Kurve" beim Hauptbahnhof einen hervorragenden alternativen Standort für die Bahnwerkstatt von ALSTOM, für die Bremen übrigens nun 50 Mio. Euro zusteuert. Aber der Senat ordnet sich den ALSTOM Standortentscheidungen an der Reitbrake in Oslebshausen unter. Zur Oldenburger Kurve wird gesagt: die dortigen "untergenutzten Bahnanlagen ...sollen ... langfristig ... einer städtebaulichen Lösung zugeführt werden, die der innenstadtnahen Lage entsprechen.“ Haben sich hier in Bremer Hinterzimmern andere profitorientierte Investoren schon ihre Claims gesichert? Wir berichteten bereits hier.

Übrigens: Wer glaubt, dass ALSTOM sich bei der Wartung von Zügen in der #Bahnwerkstatt auf der Reitbrake auf die Züge des Expresskreuzes Bremen beschränken wird, glaubt vermutlich auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen.

Am 2. und 9. November 2021 haben sich zwölf Bremer Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, „Platanen am Deich“, „Kein Hochhaus im Viertel“, „Bremer Bahnhofsplatz Initiative“, „Oslebshausen und Umzu“, „Erhalt der nördlichen Lesumwiesen“, „Mobilitätsfrieden – Bürger Findorff“, „Klimawald Gete-Vahr“ „Mobilitätsfrieden – Östliche Vorstadt“, „Pro Unibad“, „Grünes St. Magnus“, „BürgerInneninitiative PROtest Kornstraße“ und „Blumenstraße“. Sie wollen Probleme, die alle betreffen, insbesondere bei der Stadtentwicklung und der Bekämpfung von Umweltsünden künftig gemeinsam angehen. ... Investoren planen mit Unterstützung des Senats überall in Bremen Großbauprojekte, die hauptsächlich dazu dienen, Profite zu erwirtschaften, aber das Gegenteil einer geordneten und verantwortlichen kommunalen Stadtentwicklung darstellen. [...] Der Zusammenschluss der Bremer Bürgerinitiativen hat daher am 02.11.2021 eine Grundsatzerklärung zur Stadtentwicklung verfasst. Diese Grundsatzerklärung findet ihr hier.

16 Bürgerinitiativen stellen sich in der unteren Rathaushalle am 22. und 23 April 2022 vor. Hier der Flyer dazu:

Bürgerinitiativen Bremen 1

Bürgerinitiativen Bremen 2

Das bundesweite Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn ruft auf zum Housing Action Day 2022 am 26. März. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf hat dazu ein Video erstellt, dass die für Verdrängungsprozesse ursächliche Bodenspekulation und die Auslieferung der elementaren Daseinsvosorge WOHNEN an die Profitinteressen von Großinvestoren ausgezeichnet veranschaulicht.

HAD 2022 Plakat comic3 kleinFORDERUNGEN:

1) Wohnungen für alle! "Housing First" für Wohnungs- und Obdachlose.

2) Mietschulden erlassen
Wohnraum, Kleingewerbe, Kulturszene und soziale Zentren sichern.
Zwangsräumungen, Versorgungssperren und Kündigungen verhindern.

3) Mieten senken – Gewinne umverteilen!
Höchstmieten festsetzen! Vermögensabgabe der Krisenprofiteure und Spekulanten.

4) Wohnungskonzerne vergesellschaften
Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG & andere Wohnungskonzerne enteignen. Neue Wohnungsgemeinnützigkeit einführen.

5) Bodenspekulation beenden
Boden und Wohnraum dürfen keine Ware sein.

Ein Analyse der Bremer Wohnungssituation und der sozialen Spaltung (von Rodolfo Bohnenberger, Sept. 2021) findet sich unter diesem internen LINK

Am 2. und 9. November 2021 haben sich zwölf Bremer Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, „Platanen am Deich“, „Kein Hochhaus im Viertel“, „Bremer Bahnhofsplatz Initiative“, „Oslebshausen und Umzu“, „Erhalt der nördlichen Lesumwiesen“, „Mobilitätsfrieden – Bürger Findorff“, „Klimawald Gete-Vahr“ „Mobilitätsfrieden – Östliche Vorstadt“, „Pro Unibad“, „Grünes St. Magnus“, „BürgerInneninitiative PROtest Kornstraße“ und „Blumenstraße“. Sie wollen Probleme, die alle betreffen, insbesondere bei der Stadtentwicklung und der Bekämpfung von Umweltsünden künftig gemeinsam angehen. ... Investoren planen mit Unterstützung des Senats überall in Bremen Großbauprojekte, die hauptsächlich dazu dienen, Profite zu erwirtschaften, aber das Gegenteil einer geordneten und verantwortlichen kommunalen Stadtentwicklung darstellen. [...] Der Zusammenschluss der Bremer Bürgerinitiativen hat daher am 02.11.2021 eine Grundsatzerklärung zur Stadtentwicklung verfasst. Diese Grundsatzerklärung findet ihr hier.

Einer unserer Mitstreiter in Aufstehen Bremen, Walter Ruffler, engagiert sich in der BI „Klimawald Gete-Vahr“ und hat am 30.01.2022 ausführliche Einwendungen zum Bebauungsplanvorhaben 2518 bei der Bausenatorin eingereicht. Es handelt sich um eine vom Bauunternehmer Olaf Mosel geplante Siedlung in der Neuen Vahr, die ein intaktes Ökosystem zerstören würde. Die BI fordert stattdessen, dass das "Plangebiet" mit den Kleingärten zu einem integrativen Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden sollte.

Hier Auszüge daraus, zum Download - unter diesem LINK die ausführlichen Erläuterungen von Walter Ruffler.

Bebauungsplan 2518 ÜbersichtskarteIch lehne den Bebauungsplanentwurf 2518 ab, weil
1. die geplante Wohnbebauung ein intaktes Ökosystem zerstört,
2. Lebensräume für Pflanzen und Tiere unwiederbringlich vernichtet werden,
3. die Entwicklung des Geländes zu einem integrierten Naherholungsgebiet zusammen mit den Kleingartenvereinen "Gartenfreunde Tannenberg" und "Im Stillen Frieden" ein für alle Mal vereitelt wird,
4. angesichts der aktuellen Diskussion um eine Klimaveränderung eine weitgehende Versiegelung des Gebietes nicht den umweltpolitischen Notwendigkeiten gerecht wird.
....
Begründung (hier nur die Überschriften):

Zedern würden gefällt1. Der Bebauungsplan 2518 zerstört ein intaktes Ökosystem und steht im Widerspruch zum Landschaftsprogramm Bremen 2015
2. Lebensräume für Pflanzen und Tiere werden unwiederbringlich vernichtet.
3. Das "Plangebiet" sollte mit den Kleingärten zu einem integrativen Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden.
4. Die geplante weitgehende Bebauung des Plangebietes wird den ökologischen Notwendigkeiten nicht gerecht.
...
4.1. Der Begriff "Klimaschutzsiedlung" ist irreführend. Die von dem Bauunternehmer Olaf Mosel geplante Siedlung im Plangebiet soll von der bremischen Energieagentur "Energiekonsens" als "Klimaschutzsiedlung" zertifiziert und mit einem entsprechenden Label versehen werden. Doch dieses Label ist im konkreten Fall irreführend.
4.3. "Innenverdichtung" und "wachsendes Bremen" sind problematische Leitbilder der Stadtplanung.
4.4. Entsteht "bezahlbarer Wohnraum" durch "bauen, bauen, bauen" ?